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Was ist so besonders am Mann aus dem Eis? Ötzi ist die älteste Feuchtmumie der Welt, seine Bekleidung und die Ausrüstung, die er mit sich trug, sind weltweit einzigartig und daher für die Archäologie und für die Archäotechnik, für die medizinische, genetische und biologische Forschung und für viele weitere Disziplinen von unschätzbarem Wert. Der Erhaltungszustand der Mumie und der Beifunde ist außergewöhnlich gut. Er ist natürlich mumifiziert und nicht bestattet worden – sein gewaltsamer Tod auf über 3000 m M.h. scheint eine Momentaufnahme aus einer Zeit von vor über 5000 Jahren zu sein. Er wurde direkt aus dem Leben gerissen und ist somit bislang der einzige Befund eines Menschen aus der ausgehenden Steinzeit in seiner Alltagskleidung und mit seiner Ausrüstung. Die handwerklichen Fähigkeiten und die Materialkenntnisse der spätneolithischen Menschen waren bis dato kaum erforscht, da organisches Material im archäologischen Befund fehlte. Für die Vermittlung der Urgeschichte ist Ötzi ein Glücksfall. Ötzi ist zusammen mit Stonehenge oder auch den ägyptischen Pyramiden zu einer weltweit bekannten Zeitmarke geworden. Ötzi trägt die ältesten in Europa bekannten Tätowierungen. Sie wurden nicht aus ornamentalen, sondern aus medizinischen Gründen zur Schmerzlinderung angebracht. Da sie auf den Akupunkturlinien liegen, dürfte diese Behandlung deshalb nicht erstmals (oder nicht nur) in China entdeckt, sondern schon vorher in Europa bekannt gewesen sein. Ötzis Genom (Zellkern-DNA) konnte zu 98% entschlüsselt werden. So gelang u.a. auch der Nachweis einer Laktoseintoleranz, der Borreliose und einer Herz-Kreislauf-Insuffizienz. Damit er Mann aus dem Eis auch für nachfolgende Generationen erhalten werden kann, sorgt ein hochmodernes, weltweit einzigartiges Konservierungssystem. Es simuliert die Gletschersituation, kontrolliert über verschiedene Parameter permanent den Erhaltungszustand und ermöglicht gleichzeitig die Besichtigung der Mumie.

AJB-sound & light hat nach ÖTZI20 – LIFE. SCIENCE. FICTION. REALITY auch zum 25jährigen Jubiläum des archäologischen Funds in Zusammenarbeit mit der Werbeagentur DOC die Fassadenprojektion lichttechnisch gestaltet.
Fotos: © AJB/Peter Grund

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